Veranstalter: THÜKAV e.V. Erzeugnisverband
Thüringer Qualitätskartoffeln, Thüringer Ministerium für
Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, CMA Bonn, ERGAB Erfurter Gastro
Berufsbildungswerk e.V., Förderverein Heichelheimer Kartoffel
e. V.
Rekordschale misst 2,15
Meter
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Von Sibylle Göbel |
Heichelheim.
(tlz) Die Sache mit dem Regen muss Petrus irgendwie in die falsche Kehle
bekommen haben: Nicht zum Kartoffelfest haben sich die Bauern eine ordentliche
Husche gewünscht, sondern vielmehr im August, als die Erdäpfel
im knochentrockenen Boden lagen und kaum an die Oberfläche zu
befördern waren. Aber sei´s drum: An die 6000 Kartoffel-Freunde
haben sich am Samstag trotz des miserablen Wetters zur Kartoffel-Hochburg
Heichelheim aufgemacht, um die tolle Knolle in allen möglichen Varianten
zu genießen und an der Mischung aus Unterhaltung und Information
teilzuhaben. "Das ist zwar nicht einmal halb so viel wie im vorigen Jahr,
als mit rund 20 000 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt wurde, in Anbetracht
des Wetters aber ein erfreuliches Ergebnis", beurteilt Cornelia Barthel vom
Förderverein "Heichelheimer Kartoffelfest" e.V. die Bilanz des 6.
Kartoffelfestes.
Die ersten Besucher taten sich gerade an Puffern, Kartoffelbratwurst und
Mutzbraten gütlich, da griff die Prominenz auch schon zum Messer: Gesucht
wurde die längste Kartoffelschale. Doch weder Landrat Münchberg,
der nach der Ernte am Mittwoch mit ramponiertem linkem Daumen ans Werk ging
(42 Zentimeter), noch Landwirtschaftsminister Volker Sklenar (50 Zentimeter)
hatten eine echte Chance gegen die beiden, die für den Publikumswettbewerb
im Anschluss ein tolles Maß vorlegten: TLZ-Chefredakteur Hans Hoffmeister
mit 72 sowie Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht mit 88 Zentimetern.
Der Weimarer Michael Schirmer aber schnitzte eine fast dreimal so lange Schale:
Rekordverdächtige 2,15 Meter, so "Schiedsrichterin" Marlene Pilz, maß
der Kringel - der Gewinner hat sich ein Kartoffelessen für zwei Personen
redlich verdient. Weniger um Geschick als um jede Menge Pfunde ging es hingegen
beim Prominentenwiegen: Neun Personen - darunter ZGT-Geschäftsführer
Wilfried Goosmann und TLZ-Verlagschef Werner Felgen-trebe - machten diesen
Spaß mit und brachten insgesamt 708 Kilogramm auf die Waage. Eine solche
Menge Kartoffeln stellt Karland nun kostenlos dem Verein "Lebensräume
e.V." Weimar zur Verfügung, der psychisch behinderte Menschen in einer
Tagesstätte und einem Wohnheim betreut.
Ein besonderer Anziehungspunkt für die Festbesucher war zudem das kleine
italienische Dorf, in dem es Spezialitäten aus der Provinz Modena zu
kosten und kaufen gab und obendrein musikalische Leckerbissen angeboten wurden.
Ein Beitrag der Deutsch-Italienischen Gesellschaft in Thüringen e.V.,
der unbedingt nach Fortsetzung ruft. Auch Maurizio Cenni, Oberbürgermeister
von Weimars Partnerstadt Siena", ließ es sich nicht nehmen, das Fest
zu besuchen, nachdem im April schon Italiens Botschafter zum Kartoffellegen
in die Nordkreis-Gemeinde gekommen war. Grund zur Freude bot dem
Förderverein jedoch auch die Versteigerung der Prominenten-Knollen,
die in diesem Jahr ausgewiesene Raritäten sind: 2000 Mark kamen zusammen,
die wiederum für das Kloßmuseum bestimmt sind. Die Kartoffeln
kommen in vier Restaurants auf den Tisch.
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Kartoffel-Schale hatte 2,15
Meter Rekordlänge
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Von Sibylle Göbel |
Heichelheim.
(tlz) Ausgerechnet ein Mann hat am Sonnabend beim 6. Heichelheimer Kartoffelfest
das alte Urteil ad absurdum geführt, Frauen seien in der Küche
ohnehin die Geschickteren: Beim Publikumswettbewerb um die längste
Kartoffelschale schnitzte der Weimarer von einer einzigen Kartoffel eine
2,15 Meter lange Schale - und erkämpfte sich damit unter insgesamt 29
Teilnehmern ein opulentes Kartoffelessen für zwei Personen.
Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht hatte zuvor in der
Prominentenrunde mit 88 Zentimetern ein tolles Ergebnis vorgelegt, dicht
gefolgt von TLZ-Chefredakteur Hans Hoffmeister, der - geübt durch
samstägliches Kochen mit Tochter Laura - eine 72 lange Schale von der
Kartoffel schnitt.
ZGT-Geschäftsführer Wilfried Goosmann indes konnte sein mageres
Ergebnis (ganze 19 Zentimeter) beim Wiegen von neun Prominenten wieder
wettmachen: Zum Gesamtergebnis von 708 Kilogramm steuerte er fast ein
Fünftel bei: "Endlich kann ich mit meinen Pfunden mal etwas Gutes tun",
stellte er angesichts der Tatsache fest, dass die Karland Agrarprodukte GmbH
nun dem Verein "Lebensräume e.V." Weimar 708 Kilogramm Kartoffeln kostenlos
zur Verfügung stellt.
Gutes bewirken aber auch die vier Restaurants aus Weimar und Erfurt, die
die am Mittwoch von Prominenten geernteten Feinschmecker-Kartoffeln allesamt
ersteigerten. Der Erlös, gut 2000 Mark, kommt wie im Vorjahr dem
Heichelheimer Kloßmuseum zugute.
Nicht unbedingt rekordverdächtig, angesichts des regnerischen Wetters
aber durchaus als Erfolg zu bewerten, ist die Besucherzahl: 6000 Kartoffelfreunde
aus Nah und Fern stürmten das Areal um die Windmühle, ganz besonders
das kleine italienische Dorf, wo kulinarische, aber auch musikalische
Leckerbissen aus der Region Modena serviert wurden. Darüber hinaus lockten
zahlreiche Informationsstände rund um die Kartoffel sowie Stände
mit Kartoffeln in allen Variationen.
Landwirtschaftsminister Volker Sklenar (CDU) lieferte die passenden Zahlen
zum Fest. Danach werden auf Thüringens Feldern immer weniger Kartoffeln
angebaut. In diesem Jahr wuchsen die Knollen nur auf 2810 Hektar. Das seien
fast 24 Prozent weniger als im vergangenen Jahr und 30 Prozent weniger als
1999. Mit der diesjährigen Ernte könne sich Thüringen noch
nicht einmal zur Hälfte selbst versorgen.
Der Anbau von Kartoffeln bringt den Bauern Sklenar zufolge weniger Geld ein
als beispielsweise der Anbau von Gerste. Durch regionale Verarbeitung und
Vermarktung soll der Kartoffelanbau attraktiver gemacht werden., dass
Landwirtschaftsminister Volker Sklenar mit 79 Kilo nicht unbedingt ein
Leichtgewicht ist: Was neun Prominente auf die Waage brachten, erhält
der Verein von der Karland Agrarproduktion GmbH demnächst in
Kartoffeln.
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Parmesan und
Klöße
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HEICHELHEIM (ah).Kaum zu glauben: Trotz Windböen und
Regengüssen gab es Mittelmeer-Flair beim 6. Heichelheimer Kartoffelfest.
Parmesan, Salami und Lambrusco aus der italienischen Provinz Modena fanden
am Samstag eben so viele Liebhaber wie Puffer, Klöße und Knollen.
Nicht nur für die ersten Partner
aus dem Ausland war das Fest ein voller Erfolg. An den zahlreichen Ständen,
darunter die der Heichelheimer Unternehmen Karland und Ablig, drängten
sich die rund 6000 Besucher. Sie kamen nicht nur aus Thüringen, sondern
auch aus anderen Bundesländern. Zu den Gästen zählte auch
eine Delegation der zentralen Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft
CMA. Sie zeigte sich sehr beeindruckt von dem hohen Niveau und der Vielfalt
der Produkte. "Das ist ganz wichtig für uns", betonte
Ablig-Geschäftsführer Frithof Hahn. Der größte
Kartoffelvermarkter Thüringens will aus dem Status einer Regionalmarke
heraus und bundesweit bekannt werden.
Kein Kartoffelfest ohne Gaudi. In diesem Jahr mussten die Prominenten ihre
Fertigkeiten beim Kartoffelschälen unter Beweis stellen.
Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht schaffte eine Schale von
88 cm Länge. Die von Landwirtschaftsminister Sklenar maß 50 cm,
von Landrat Münchberg 42 cm. Ein junger Mann aus dem Publikum, der Weimarer
Fliesenleger Michael Schirmer, zeigte jedoch, was ein Meister im
Kartoffelschälen ist. 2,15 Meter ergab die Messung - bei einer normalen
Kloßkartoffel. Für eine weitere Überraschung sorgte die Auslosung
der Gewinner vom Kartoffelquiz. Den ersten Preis, eine Ballonfahrt, gewann
der Ehepartner von Heichelheims Bürgermeisterin.
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Im Land der
Kartoffeln
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Überraschung beim Heichelheimer Kartoffelfest: Junge Männer
haben den Wettbewerb um die längste Kartoffelschale dominiert. Die
Prominenten schnitten dagegen weniger gut ab. Auf 88 Zentimeter brachte es
immerhin die Landtagspräsidentin Christine Lieberknecht. Doch gegen
das Siegermaß von 2,15 Meter des Weimarers Michael Schirmer nimmt sich
das bescheiden aus. Einen Akzent setzte ZGT-Geschäftsführer Wilfried
Goosmann. Seine 19 Zentimeter standen für Effektivität.
Trotz Wind und Regen fanden am Samstag
4000 Besucher zur Heichelheimer Mühle. Kloßmarie Doreen Seidenzahl
wies alle Verantwortung für den Regen von sich. "Ich habe jeden Tag
aufgegessen", beteuerte sie. Doch die Witterung ist auch schlecht für
die Ernte, weiß Heidi Lorey. Die Bielefelder Kartoffel-Liebhaberin
vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt präsentierte zum ersten
Mal in Heichelheim ihre seltenen Kartoffelsorten und war ihrerseits von den
Thüringer Kloßkartoffeln angetan. Es sei ein Frevel, so die Expertin,
dass die meisten Haushalte mit einer Kartoffelsorte für alle Gerichte
auskommen.
Um das zu ändern, will die ABLIG mbH ein neues Projekt starten.
Geschäftsführer Fritjof Hahn kündigte Kartoffelverkostungen
mit Beratung an.
Holger WETZEL
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