14. Heichelheimer Kartoffelfest am 12.September 2009

Pressespiegel



Knolliger Spaß beim Heichelheimer Kartoffelfest

Mit geschätzten 10 000 bis 12 000 Besuchern war Heichelheim am Samstag zum 14. Kartoffelfest rund um die Knolle wieder einmal total von der Rolle.HEICHELHEIM. Eindeutig für sich entschieden hat Christine Lieberknecht in der Heichelheimer Kartoffelfurche das Fernduell gegen Dieter Althaus. Beim Promi-Ernten zum 14. Kartoffelfest holten in ihrer beider Abwesenheit Schüler und die Kartoffelprinzessin Franziska I. exakt 20 Kilogramm aus dem Ackerstück der Noch-Ministerin mit bekanntlich höheren Ambitionen. Damit ließ sie alle anderen 33 Konkurrenten deutlich hinter sich. Die Althaus-Furche gab nur 13 Kilogramm her. Einzig Dagmar Schipanski, die ebenso nicht anwesend war, reichte aus der Politiker-Gilde mit 18 Kilogramm an Lieberknecht heran. Der liberale Patrick Kurth holte erstmals in Heichelheim die Neuzüchtung "Blaue St. Gallener" aus einer bewusst mit einem falschen Sortennamen beschrifteten Furche. Nach den Erfahrungen der Vorjahre wurden die Kartoffeln so erfolgreich vor Dieben geschützt. Kurth konnte sich über die Farbe der Knollen freuen, musste aber in Kauf nehmen, dass von der Rarität nur neun Kilogramm im Boden lagen.

Bei strahlendem Sonnenschein genossen die Schaulustigen danach das Promi-Kochen: Der "Quoten-Schweizer" Stephan Märki führte sein Team mit einem Röster-Rezept zum Unentschieden gegen ein Azubi-Team und das Politiker-Trio aus Innenminister Manfred Scherer, Wirtschafts-Staatssekretär Christian C. Juckenack und Erfurts Beigeordnetem Dietrich Hagemann: Obwohl sie bekannten, mit dem Kochen nichts am Hut zu haben, ließen sie ihre Kartoffelpuffer nicht anbrennen. Geschmacklich zogen sie gegen die Röster den Kürzeren, waren aber eindeutig am schnellsten fertig.

Geschwindigkeit vor Kraft hieß es am Ende des Gaudi-Wettbewerbs mit 15 Teams. Die Ollendorfer Fußballer flitzten der Konkurrenz davon. Da nutzte es den am Ende Viertplatzierten Karland-Mannen nichts, dass sie mit 275 Kilogramm Kartoffeln das größte Gewicht geschultert hatten. Beim Wettschälen hatte indes Daniela Becker mit 2258 Gramm in drei Minuten die Nase vorn.

Susanne SEIDE

13.09.2009

Flinke Finger: 2,2 Kilo in drei Minuten geschält

Heichelheim. (tlz) Das Heichelheimer Kartoffelfest ist und bleibt ein Publikumsmagnet: Weit mehr als 10 000 Besucher wurden am Sonnabend bei der 14. Auflage gezählt, die das hatte, was die Kartoffelbauern in diesen Tagen eigentlich gar nicht gebrauchen können: Sonne satt und blauen Himmel. "Für das Roden muss jetzt aber Regen her", so Dietmar Barthel, der als Vorsitzender des Fördervereins "Heichelheimer Kartoffel" e.V. Cheforganisator des Fests und natürlich froh darüber ist, dass Petrus den organisatorischen Aufwand solcherart belohnte.

Das Gelände rund um die Windmühle war von Beginn an gut gefüllt. Doch auch mitten im Dorf, wo das Thüringer Kloßmuseum und Kloßproduzent Ablig angesiedelt sind, herrschte reges Treiben, nachdem die Gemeinde und die Freiwillige Feuerwehr anders als im vorigen Jahr den Parkplatz wieder an den Ortseingang verlegt hatten. Dicht an dicht stand das Publikum, als 36 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien ihre Knollen auf einem Feld nahe dem Festgelände ernteten. Mit der Qualität waren die Prominenten, die die Einladung gefolgt waren, zwar zufrieden, nicht jedoch mit Menge und Größe. Trotzdem geht Dietmar Barthel davon aus, dass es in diesem Jahr bundesweit eine sehr gute Kartoffelernte gibt, was für den Verbraucher den Vorteil günstiger Preise hat. "Das ist ja jetzt erst der Anfang." Geerntet wurde auch die blaufleischige Kartoffelsorte "Blaue St. Gallener", die aus Sicherheitsgründen im Mai unter falschem Namen gelegt worden war. Vor Jahren hatten Unbekannte eine ähnliche Sorte vor der Ernte stiebitzt ... Dietmar Barthel war indes nicht nur mit dem Besucheransturm zufrieden, sondern auch mit dem Zuspruch bei den Wettbewerben: So brachte Justus Müller die mit 960 Gramm schwerste Knolle mit nach Heichelheim, während Daniela Becker aus Kleinobringen beim Wettschälen erneut die flinksten Finger hatte: Sie befreite in drei Minuten 2258 Gramm Erdäpfel von ihrer Schale, was 78 Gramm mehr sind, als vor drei Jahren der Sieger (ein Koch!) beim Bundes-Wettbewerb schaffte. Auch die Zweit- und Drittplatzierte hatten am Ende mehr als zwei Kilogramm geschält.

Am Kartoffel-Gaudi-Lauf rund um den Stausee nahmen 15 Teams teil, fünf mehr als im Vorjahr. Sieger wurde Ollendorf I vor Ollendorf II und dem Food Fun Fitness Team aus Ilmenau. Platz 4 sicherte sich das Karland-Team, das 275 Kilo Kartoffeln vom Start bis ins Ziel trug und wohl gesiegt hätte, wenn sich nicht ein Starter verlaufen hätte.

13.09.2009 Von Sibylle Göbel